Die Petersberger Unternehmerfamilie Burg musste sich sputen: Die offizielle Eröffnung ihres neuesten Bauprojektes Florentor hatten sie bereits mit ihren Mietern gefeiert. Alle 39 sozial geförderten Wohnungen an der Dalbergstraße sind bereits belegt - von Menschen zwischen 25 und 84 Jahren, mit und ohne Behinderung. "Vor vier Jahren standen mein Vater, mein Bruder und ich auf diesem brachliegenden Gelände", benannte Florian Burg den Beginn des Projektes. „Wir hatten die Idee, hier ein Konzept zu verwirklichen, wie wir es in Petersberg und Künzell schon umgesetzt hatten. Vor ein paar Tagen ist hier nun die letzte freie Wohnung belegt worden“, sagte Florian Burg. Und er machte keinen Hehl daraus, dass dies ihn und seine Familie stolz mache.
39 Wohnungen haben die Burgs auf dem ehemaligen Areal der Firma Weisensee geschaffen. Alle sind barrierefrei, viele behinderten- oder gar rollstuhlgerecht - und sie sind mit einem Mietpreis von 5,27 Euro pro Quadratmeter günstig. Der über fünf Millionen Euro teure Bau ist mit einem günstigen öffentlichen Kredit gefördert worden. Deshalb ist der Mietzins gebunden, und Mieter benötigen einen Wohnberechtigungsschein der Stadt Fulda. Florian Bug dankte allen, die an diesem Projekt mitgearbeitet hatten, das unter der Regie der Architekten Assel aus Hilders gestemmt worden war. Dank ging auch an die Stadt, regionale Unternehmen und den Vorsitzenden des Behindertenbeirates, Hanns-Uwe Theele.
Seit über einem Jahr hatte dieser die Bauherren beraten. "So viel Rücksicht auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung zu nehmen, das ist nicht selbstverständlich", sagte Theele und lobte das Projekt als eine tolle Sache. Eine "höchst gelungene Maßnahme" nannte Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller das Florentor. Das Haus sei eine "wichtige Bereicherung unserer Stadtentwicklung". Diese über viele Jahre "offene Wunde" habe die Familie Burg geschlossen - "und das nicht allein aus Investoreninteresse, sondern mit Ehrgeiz und Heimatliebe, hier etwas zu schaffen. Die Begeisterung war immer spürbar", sagte der OB und dankte dafür. Anschließend öffneten sich die Türen zur Besichtigung, bei der sich auch viele Stadtverordnete anschlossen. Deutlich merkbar war das Staunen über die großzügigen Flure und Bäder - Platz für Rollstuhlfahrer.
Quelle: Fuldaer Zeitung vom 10.09.2014