Ginge es nach den Vorstellungen von Fuldas Ex-Oberbürgermeister Alois Rhiel, würde das Telekom-Gebäude Unterm Heilig Kreuz abgerissen werden, um Platz für Einzelhandelsfläche und innerstädtischen Wohnraum zu schaffen.„Ein Gebäude von Sep Ruf in Fulda reicht aus“, sagte Alois Rhiel gestern – und meinte damit die Karstadt-Immobilie am Universitätsplatz.
Und so griff der Vorstandsvorsitzende des Projektentwicklungsunternehmens OFB – mittlerweile selbst ein ausgewiesener Fachmann der Branche – nach der gestrigen Lektüre der „Fuldaer Zeitung“ noch auf dem Weg ins Büro zum Handy. Und rief den zuständigen Vermarkter der Telekom-Immobilie an. Konkrete Verhandlungen seien dabei bisher nicht geführt worden. „Ich habe mich einfach mal wieder auf den aktuellen Stand bringen lassen“, sagt Rhiel schmunzelnd.
Richtig sei aber, dass es für die OFB interessant werden könnte, sich um die Entwicklung des Areals zu bemühen, wenn die Rahmenbedingungen dafür stimmten – in diesem Fall würde die OFB die Immobilie kaufen, neu entwickeln, um sie anschließend wieder zu verkaufen. „Eine Alternative wäre aber auch, dass wir als eine Art Generalunternehmer für einen anderen Investor tätig würden.“ In jedem Fall weiß der ehemalige hessische Wirtschaftsminister bereits, was er am liebsten mit dem Gebäude machen würde. „Abreißen und neu bauen!“
Für eine künftige Nutzung hat Rhiel bereits recht konkrete Vorstellungen: Im Erdgeschoss – und allenfalls im damit verbundenen ersten Stock – müsse auf jeden Fall Platz für Einzelhandel entstehen. In den oberen Etagen würde Rhiel Stadtwohnungen etwa Büroräumen vorziehen. Diese Wohnungen wären für ältere Menschen interessant, würde aber auch die Stadt Fulda als beliebten Wohnort für Pendler stärken, so Rhiel.
Angst davor, durch den Abriss denkmalgeschütztes Kulturgut zu zerstören, hat der Fuldaer nicht. „Ich denke nicht, dass dieses Gebäude an dieser Stelle schützenswert im wirklichen Sinne des Gesetzes ist“, so der Immobilien-Experte mit Verweis auf die Existenz eines weiteren Gebäudes des bedeutenden Architekten.
Quelle: Fuldaer-Zeitung vom 06.01.2012