Die Friedrichstraße wird ihre Position als erstklassige Einkaufsstraße in der Innenstadt ausbauen. Davon ist Stefan Wehner, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Friedrichstraße, überzeugt. Grund seines Optimismus ist nicht zuletzt der laufende Umbau des alten Telekomgebäudes zu einem Hotel. Von unserem „Das Hotel wird die Frequenz in der Straße weiter erhöhen", prognostizierte Wehner in der Mitgliederversammlung der IG Friedrichstraße.
Praktisch alle Unternehmen seien anwesend gewesen. „Das zeigt unser hohes Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagt Wehner. Weil es eine Vorfahrtsmöglichkeit für die Hotelgäste geben müsse, ist die Existenz des Hotels gegenüber der Stadtpfarrkirche aus Wehners Sicht auch ein Signal, dass die Friedrichstraße befahrbar bleibe und nicht zur Fußgängerzone werde. Das entspreche dem Wunsch der Unternehmen in der Straße. Die Debatte um die Fußgängerzone leide auch darunter, dass viele die Friedrichstraße nur bei schönem Wetter kennen.
„Wenn alle Plätze in den Straßencafés und -lokalen voll sind, kann man den Wunsch nach einer entsprechenden Zone fast verstehen. Aber das ist für uns Geschäftsleute in der Straße leider nicht der Alltag. Wir brauchen die Zufahrt für Autofahrer.“ Investor Christopher Burg stellte den Mitgliedern seine Pläne für den Umbau des ehemaligen Telekomgebäudes zum Hotel vor. Er investiert zehn Millionen Euro. Auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern entstehen 110 bis 120 Zimmer sowie vier bis sechs Suiten. Die Fertigstellung ist für September 2015 geplant. Mit einem „gutbürgerlichen Preisniveau“, wie Burg es nannte, will er dafür sorgen, dass auch Familien das Hotel in der Friedrichstraße wählen. Es wird keine Gastronomie für die Öffentlichkeit geben. „Wir wollen ein gutes Miteinander in der Straße. Wir planen einen Barbetrieb für die Hotelgäste. Doch Gästen, die schön essen gehen wollen, werden wir die Kollegen in der Friedrichstraße empfehlen“, versprach Burg.
Als Hotelchef werde Dirk Schütrumpf, heute Chef im Kolpinghaus, in das Hotel in der Friedrichstraße wechseln, kündigte Burg an. Wehner mahnte die Unterstützung der Politik an. „Jeder, der in der Innenstadt investiert, bringt die Stadt voran. Das ist erfreulich. Es darf aber nicht sein, dass politische Entscheidungen der Innenstadt die Existenzgrundlage entziehen“, sagte er mit Blick auf die Sommerlad-Debatte.
Quelle: Fuldaer Zeitung vom 04.10.2014