Die Nutzung des alten Finanzamtsgebäudes am Heinrich-von-Bibra-Platz als Studentenwohnheim sei eine Investorenentscheidung. Die städtischen Gremien seien in dieser Entscheidung nicht beteiligt, deshalb werde die SPD-Fraktion dies nicht kommentieren, heißt es in einer Pressemitteilung. Man mache sich allerdings Gedanken, wie an dieser Stelle der fließende und ruhende Autoverkehr geregelt werden soll, zumal derzeit ein anderes großes Projekt hinter dem alten Finanzamt entstehe.
Die SPD gehe davon aus, dass die vorhandenen Parkmöglichkeiten hinter dem ehemaligen Finanzamt, ca. 40, nicht ausreichend sind. Bei 80 Wohneinheiten ist vorauszusehen, dass deshalb öffentlicher Parkraum genutzt werde. Außerdem werde die Verkehrsfrequenz am Heinrich-von-Bibra-Platz durch diese beiden Wohnungsprojekte erheblich erhöht.
Die Stadt müsse gemeinsam mit den Investoren eine Lösung finden, fordert Fraktionssprecher Tritschler. Die verkehrliche Situation am Heinrich-von-Bibra-Platz sei schon immer sehr chaotisch und alles andere als zufrieden stellend. Durch die Baumaßnahme bestünde jetzt eine gute Möglichkeit, mit allen Beteiligten und Betroffenen, auch der Post AG, eine verkehrliche Neuordnung in Angriff zu nehmen.
Die Zufahrts- und Parkmöglichkeiten im Bereich des Postamtes seien ohnehin wenig kundenfreundlich und unter den gegebenen Umständen schwer zu ändern. Die neuen Projekte könnten es aber ermöglichen, eine erhebliche Verbesserung der verkehrlichen herbeizuführen. Es liege an der Stadt, die Initiative zu ergreifen und die Privaten mit einzubinden.
Tritschler erinnert daran, dass vor vielen Jahren der Gedanke ins Spiel gebracht wurde, eine Tiefgarage unter dem Heinrich-von-Bibra-Platz zu errichten. Eine Idee, die auch heute noch aktuell sei. Die Nähe zum Bahnhof, die Anbindung an die Post, die neuen Wohnprojekte und die gute fußläufige Erreichbarkeit der Innenstadt sprächen dafür. Zumal an der Ecke Bahnhof-/Lindenstrasse neue Einkaufsmöglichkeiten entstehen sollen. Durch diese multifunktionale Nutzungsmöglichkeit biete sich ein attraktiver Standort für ein großräumiges Parkangebot, meint der Fraktionssprecher.
Dies könne auch als Adäquat für an anderer Stelle nicht verwirklichte Erhöhung des Parkplatzangebots im innerstädtischen Bereich betrachtet werden. Projektentwickler Burk hatte an anderer Stelle, gegenüber dem alten Schlachthofgelände, die Erweite-rung innerstädtischen Parkangebotes durch seinen Bürobau verhindert. Das dort ge-plante Parkhaus wurde dann mit erheblichen Mehrkosten auf der Ochsenwiese er-richtet. Deshalb erwarte die SPD an dieser Stelle entsprechendes Engagement.
Die SPD-Fraktion würde es begrüßen, wenn die Stadt diese Gedanken in die Betrachtung der städtischen Verkehrspolitik mit einfließen lassen würde, heißt es zum Schluss der Pressemitteilung. +++