Die Region Osthessen trauert um Christopher Burg aus Petersberg bei Fulda. Der Projektentwickler, Macher, Visionär, Unternehmer und Familienmensch ist am vergangenen Freitag (19. Januar 2024) plötzlich und unerwartet im Alter von 49 Jahren verstorben. Sein Tod ist nicht nur für seine Familie menschlich ein herber Verlust, sondern auch für die Stadt Fulda, denn dort hat er aktiv Bauprojekte mitgestaltet und die Stadtentwicklung vorangetrieben. Christopher Burg hinterlässt seinen Sohn Nils mit Familie, seine Lebensgefährtin Sabrina, die Eltern Klaus und Ute sowie seinen Bruder Florian mit Familie.
Christopher Burg liebte seine Heimat: die Barockstadt, aber auch die Rhön. Er ging am Marianum zur Schule und trat im Jahr 1994 im Alter von 20 Jahren als zweite Generation in die heutige Firma K. BURG AG & CO. PROJEKT KG am Propsteihof in Petersberg ein. Er war der Betriebswirt im Familienunternehmen, das 1977 von seinem Vater Klaus Burg gegründet wurde. Zunächst sammelte er Erfahrungen, baute sich ein Netzwerk auf und steuerte schließlich als Vorstand den Vertrieb.
Christopher Burg hat viele Projekte angestoßen, die später erfolgreich umgesetzt wurden. Er hatte ein Händchen für brachliegende Flächen und anspruchsvolle Gebäude, die später Schmuckstücke wurden. Prominentes Beispiel ist das alte Telekom-Gebäude Unterm Heilig Kreuz in der Fuldaer Innenstadt. Dort betreiben die Unternehmerfamilien Burg & Geisendörfer seit 2015 das Innenstadthotel Platzhirsch.
"Wir haben einen Freund fürs Leben verloren." Sehr persönliche und bewegende Worte fand die Familie von Christopher Burg: "Unser Christopher war ein herzensguter und bewundernswerter Mensch, der immer eine Lösung fand - privat und geschäftlich." Er habe sich trotz Stolpersteinen nie von seinem Lebensweg abbringen lassen. "Christopher war ein liebenswerter, sehr sozial eingestellter Mensch, der jedem half", schrieben seine Eltern Klaus und Ute Burg. Für seinen Sohn Nils war der Papa immer da, wenn er ihn brauchte. "Er war für mich wie ein großer Freund. Gerne erinnere ich mich an viele schöne gemeinsame Urlaube und Wochenendausflüge im Wohnwagen nach Gemünden am Main mit Mama und Papa. Besonders in Erinnerung bleibt mir sein Optimismus: Wenn es irgendwo ein Problem gab, sagte er immer: 95 Prozent der Dinge regeln sich von selbst. Und meistens war es auch so."
Christophers Bruder Florian schrieb: "Der plötzliche Tod meines geliebten Bruders erfüllt mich mit tiefstem Schmerz und Traurigkeit. Er war in meinem Leben eine der größten Stützen. Zusammen waren wir ein starkes Team - wir haben uns immer ergänzt. Auf die Werte von Christopher, seine Integrität und Lebensleistung bin ich extrem stolz. Meiner Familie werde ich jetzt mit gleicher Kraft zur Seite stehen - so, wie er es immer getan hat." Und auch die Lebensgefährtin von Christopher Burg, Sabrina Schwanzer, fand emotionale Worte: "Er war ein immer hilfsbereiter, herzensguter und bewundernswerter Mensch. Unser gemeinsamer Weg war noch nicht zu Ende."
Auch Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) würdigt den Verstorbenen: "Der plötzliche und viel zu frühe Tod von Christopher Burg ist ein herber Verlust für unsere Stadt und hat mich auch persönlich sehr getroffen. Als Unternehmer mit Weitsicht und Engagement hat er in den vergangenen 15 Jahren nicht nur Neubauprojekte entwickelt, sondern auch schwierige, zum Teil schon lange leerstehende Immobilien wiederbelebt und sich damit in besonderem Maße um die Stadtentwicklung verdient gemacht." Einige Beispiele dafür seien die Sanierung/Umbau des ehemaligen Finanzamtes am Heinrich-v.-Bibra-Platz für studentisches Wohnen, der Umbau des ehemaligen Fernmeldeamtes zum Hotel Platzhirsch oder aktuell die Entwicklung des Waldschlösschen-Areals.
"Als Unternehmer war sich Christopher Burg auch seiner sozialen Verantwortung bewusst. Es ging es ihm nicht allein um die Wirtschaftlichkeit, sondern er hat auch Verantwortung für Stadt und Gesellschaft übernommen", betont OB Wingenfeld. So habe er kontinuierlich in den sozialen Mietwohnungsbau investiert und diese Immobilien auch im Bestand gehalten, zum Beispiel an der Dalbergstraße und in der Langebrückenstraße. "Für uns als Stadt war er stets ein wichtiger und verlässlicher Partner. Ich persönlich bin zudem bereits seit rund 40 Jahren durch unsere gemeinsame Zeit als Klassenkameraden am Marianum mit Christopher Burg verbunden. Unsere Gedanken sind jetzt bei seiner Familie und wir wünschen ihr in dieser schweren Zeit Trost und Kraft", so das Stadtoberhaupt abschließend.
Unternehmer und Projektentwickler Martin Geisendörfer, der Mitgesellschafter der Firmengruppe Burg & Geisendörfer (u.a. Hotel Platzhirsch Fulda, Hotel Rhönkitz Bad Kissingen, Projektgesellschaften BG Immo I-IV - Waldschlösschen, Baumgartenweg Petersberg) ist, verliert mit Christopher Burg nicht nur einen "hochgeachteten Geschäftspartner", sondern auch einen "echten Freund". Burg habe den Vertrieb der gemeinsamen Projekte gesteuert, Geisendörfer die Bauplanung und Projektsteuerung. "Ich kannte Christopher über 30 Jahre. Damals, mit Anfang 20, hat er ein Praktikum bei Bickhardt Bau gemacht." Geisendörfer war Vorstand in dem Kirchheimer Unternehmen, Burg junger Betriebswirt. "Daraus hat sich eine sehr vertrauensvolle Partnerschaft entwickelt. Bei uns galt: ein Mann, ein Wort. Der Tod von Christopher ist für mich persönlich ein herber Verlust. Mein Anliegen ist es jetzt, die gemeinsam begonnenen Bauprojekte in seinem Sinne weiterzuführen. Wir stehen als Familien Burg & Geisendörfer eng zusammen. Unsere Gedanken sind bei Klaus, Ute, Florian und Nils Burg und Sabrina Schwanzer."
Jüngstes Projekt von Christopher Burg war das Landhotel Berghof in Petersberg-Almendorf. Hier steckte er in den vergangenen Monaten viel Herzblut rein. In einem letzten Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS wenige Tage vor seinem Tod sagte er: "Wir haben den Berghof für uns entdeckt und wollen ihn mit einem neuen Konzept wieder richtig beleben." Der Berghof sei ein "Herzensprojekt im Idyll unserer schönen Rhön". Für Florian Burg und die Familie Burg ist klar: "Wir haben uns für dieses Projekt entschieden und werden den Berghof weiterführen."
Quelle: Osthessen-News vom 31.01.2024