In den kommenden zwölf Monaten erhält die Florengasse in Fuldas südlicher Innenstadt ein neues Bild. Für 810.000 Euro wird das Gässchen zwischen Künzeller Straße und Dalbergstraße komplett erneuert – vom Abwasserkanal bis zu einem neuen Basaltpflaster, das gut begehbar sein soll, verspricht OB Gerhard Möller (CDU).
Die Florengasse ist eine denkmalgeschützte Gesamtanlage, so dass die Umgestaltung auf den Denkmalschutz Rücksicht nehmen wird, erläutert Stadtbaurätin Cornelia Zuschke (parteilos). Die Baumaßnahme soll nach Ostern beginnen. Weil die Straße von vielen Schülern auf dem Weg zwischen Innenstadt und Heinrich-von-Bibra-Schule benutzt wird, soll der Gehweg auf der – aus der Innenstadt gesehen – linken Seite verbreitert werden.
In die Umgestaltung einbezogen wird die nur 66 Meter lange Sackgasse „Duume“, die an der Gaststätte „Eintracht“ beginnt. Vor dem Lokal soll eine kleine Grünfläche mit drei Bäumen entstehen.
In den Privathäusern in dem Areal will die Stadt bewusst private Investitionen fördern – nicht nur Fassadensanierungen oder -dämmungen, sondern alle Maßnahmen, die der Gebäudeunterhaltung dienen oder die Wohnungen und Läden modernisieren, von der Erneuerung der Fenster über den Einbau von Bädern und Heizungen bis zur Schaffung neuer Balkone. Auch Maßnahmen, die mehr Grün in die Stadt bringen, werden von der Stadt gefördert. Gezahlt werden bis zu 20.000 Euro pro Projekt.
Voraussetzung ist, dass das Vorhaben zunächst mit dem Stadtbauamt besprochen wird. Die Zuschüsse, die zu gleichen Teilen von Bund, Land und Stadt kommen, fließen vier Jahre lang. „Der Bereich kann richtig schön werden“, ist Zuschke überzeugt.
Direkt neben der Florengasse – aus Richtung Innenstadt gesehen links davon – befindet sich das Weißensee-Gelände, auf dem früher das Unternehmen Weißensee Maschinenteile herstellte.
In einem Teil dieses Areals will das Bauunternehmen Burg Mehrfamilien- und Reihenhäuser bauen. In diesem Jahr soll noch damit begonnen werden. „Das wird ein sehr interessantes Quartier, ähnlich wie die Tränke heute. Attraktiv ist nicht nur die kleinteilige Bebauung, sondern auch die Nähe zur Innenstadt und zum Bahnhof“, urteilt Zuschke.
Für den Bereich zwischen dem Weißensee-Areal und der Dalberg-Klinik – das so genannte LZB-Gelände, weil die Landeszentralbank hier bauen wollte – will die Stadt in diesem Jahr noch einen Käufer finden. „Wohnen und Dienstleistung sollen hier Platz finden. Großflächigen Einzelhandel wollen wir nicht“, erläutert OB Möller.
Die südliche Innenstadt war früher einmal ein Gewerbegebiet – mit Molkerei, Kerzenfabrik, Maschinenteileherstellung und Emaillierwerk. Wenn einmal die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, werde der Bereich ein begehrtes Wohnquartier sein, ist der OB überzeugt.
Quelle: Fuldaer Zeitung vom 04.04.2012