Fulda - Heute Morgen sind formal zwei wichtige Entscheidungen "endgültig" geworden: In der Kanzlei des Fuldaer Notars Klaus Hutzel wurde der Verkauf des "Behördenhauses" am Heinrich-von-Bibra-Platz (früher Finanzamt) an den Petersberger Geschäftsmann Klaus Burg für 1,5 Millionen Euro besiegelt. Gleichzeitig unterzeichneten Investor Burg und Dieter Zigelski vom Hessischen Immobilienmanagement weitere Verträge, die auf dem Gelände des jetzigen Parkplatzes gegenüber dem "ITZ" (Alter Schlachthof) den Bau eines neuen Gebäudes für die Finanzbehörde mit einem Investitionsvolumen von rund acht Millionen Euro vorsehen. Weiterhin wird das Hessische Immobilienmanagement (HIM) für das Land Hessen diesen Neubau für die Dauer von 30 Jahren mieten.
Burg hat das alte Finanzamt (neben der Fuldaer Hauptpost) für 1,5 Millionen Euro gekauft - wird das Gebäude aber erst ab 2008 nutzen. Bis dahin behalten die bisherigen Nutzer wie die Erbschafts- und Schenkungssteuerstelle oder die Fachhochschule Fulda ihr Domizil am Heinrich-von-Bibra-Platz. Konkrete Pläne für die zukünftige Nutzung hat Burg noch nicht. „Wir haben keine so große Eile, wollen uns in Ruhe zurücklehnen und etwas Gescheites machen, mit dem wir Erfolg haben“, sagt er.
Unterschrieben wurde deshalb heute auch ein Rückanmietvertrag des Hessischen Immobilienmanagements für das alte Finanzamt, das noch bis Ende des Jahres 2007 von der Behörde genutzt wird. Die Formalitäten konnten „in ungeahnter Geschwindigkeit vollzogen werden“, betonte Burg. Knapp neun Monate hätte es bis zur Vertragsunterzeichnung gedauert – für Verwaltungsverhältnisse eine rasante Entwicklung, so der Investor.
Für die künftige Nutzung des markanten Gebäudes gebe es schon einige Ideen, hieß es heute Morgen im Gespräch mit "Osthessen-News". So denken Burg und seine Söhne Christopher und Florian über Projekte im Bildungs- oder Sozialbereich nach, die Stärkung der „Touristik-/Konferenz-Infrastruktur“ steht ebenfalls im Raum. Auf die endgültige Entscheidung wird laut Burg in den nächsten Monaten unter Berücksichtigung der Denkmalschutzbelange hingearbeitet.
Acht Millionen Euro Neubau am Hopfengarten
Im Moment nimmt allerdings die Erweiterung des Finanzamtes - das gegenwärtig ja im "Behördenzentrum" mit Landgericht und Staatsanwaltschaft vertreten ist - auf dem Areal „Am Hopfengarten“ die volle Aufmerksamkeit der Familie Burg in Anspruch. Im Frühjahr/Sommer 2006 soll dort mit den Bauarbeiten für das „Behördenzentrum Hopfengarten“ begonnen werden. Auf einer Nutzfläche von bis zu 5.000 Quadratmetern wird für acht Millionen Euro ein viergeschossiges Gebäude (mit Erweiterungsoptionen) und gläserner Verbindungsbrücke über die Straße zum gegenüberliegenden Hauptstandort des Finanzamtes entstehen.
Die Erbschafts- und Schenkungssteuerstelle, das Arbeits- und das Sozialgericht, der genossenschaftliche arbeitsmedizinische Dienst sowie die Finanzkontrolle Schwarzarbeit werden in dem neuen Verwaltungskomplex untergebracht sein. Die Fertigstellung und Übergabe an das Land Hessen als Generalmieter ist für den Dezember 2007 vereinbart.
Die Arbeiten sollen an Firmen in der Region vergeben werden, während die Projektsteuerung selbst durch die Firma bickhardt-burg projekt gmbH (die u.a. zurzeit in Petersberg das Wohnquartier am Marienküppel errichtet) erfolgt.+++