Es sieht ein bisschen aus wie entkleidet: Das Telekom-Gebäude in der Straße Unterm Heilig Kreuz gewährt in diesen Tagen einen Blick unter seine Fassadenplatten. Sie sind alle demontiert und werden derzeit generalüberholt. „Wenn alles fertig ist, sieht es aus wie vorher – nur sauberer, ordentlicher und ein bisschen schöner“, verspricht der regional zuständige Telekom-Sprecher André Hofmann.
Vor einigen Wochen begann die Telekom, ein Gerüst aufstellen und die Platten abbauen zu lassen. Damit erfüllte das Unternehmen eine Auflage der Denkmalschutzbehörden, wie Hofmann bestätigt. Denn das Gebäude steht unter Schutz. Der Grundentwurf stammt von dem renommierten Architekten Sep Ruf, doch vor der Realisierung wurde dessen Konzept von der damaligen Deutschen Bundespost noch entscheidend verändert. Deshalb tauchen zwar das in den 1960er Jahren errichtete Kaufhaus Karstadt und der angrenzende Patronatsbau im Werkzeichnis des Architekten auf, aber nicht das Telekomgebäude. Für den Neubau musste das damalige Kaiserliche Postamt weichen, was manche Fuldaer bis heute bedauern.
Die in die Jahre gekommenenen schwarzen und roten Fassadenplatten wurde jetzt komplett demontiert. „Dieser Gebäudeteil zeigte unzweifelhaft Nutzungsspuren. Die Platten mussten einmal generalüberholt werden“, erläutert Hofmann. Die Bauarbeiten würden genutzt, um jetzt auch den Wärmeschutz im Fassadebereich zu verbessern. Das bedeute in jedem Fall eine Aufwertung der Immobilie. In absehbarer Zeiten würden die Platten wieder angebracht und die Bauarbeiten abgeschlossen.
Telekom bleibt am Standort
Der Standort Unterm Heilig Kreuz wird von verschiedenen Dienststellen der Deutschen Telekom genutzt. Mit der Inbetriebnahme des Neubaus für das Callcenter in der Petersberger Straße wurden zwar die Callcenter-Arbeitsplätze aus der Immobilie in der Straße Unterm Heilig Kreuz herausverlagert, doch nutze das Telekommunikationsunternehmen sein Gebäude im Stadtzentrum mit anderen Dienststellen weiter. Es gebe auch keine Überlegungen, den Standort möglicherweise zu verlassen, sagte Hofmann, zuständiger Telekom-Sprecher für Hessen.
Kritik von Fuldaer Bürgern, dass sich die Fassade angrenzender Gebäude in den Straßen Unterm Heilig Kreuz und in der Friedrichstraße, etwa das Mauerwerk des so genannten Mollenhauer-Hauses gegenüber der Stadtpfarrkirche, einem gotischer Fachwerkbau mit Ursprung aus dem Jahr 1540, offensichtlich deutlich besser halte als die moderne Fassade des Telekom-Gebäudes aus den 1960er Jahren, wollte der Unternehmenssprecher gegenüber unserer Zeitung nicht kommentieren.
Quelle: Fuldaer-Zeitung vom 03.07.2011